Dhevan and Shanya haben mir die Kontaktaufnahme zu anderen
Schülern in verschiedenen Lern-Hubs der Stonefields-Schule ermöglicht. Sie haben mich gefragt: „Wollen
Sie mit ihr (oder ihm) reden?“ Sie haben dann das jeweilige Kind angesprochen
und den Kontakt hergestellt. Sie haben es mir und meinen Gesprächspartnern
durch diese Vermittlungstätigkeit leicht gemacht, schnell in ein Gespräch einzusteigen.
Sie waren meine Forschungsassistenten.
Lernen die wirklich?
Viele Kinder arbeiten (allein/für sich/selbstgesteuert) mit
elektronischen Devices: die kleinen mit Tablets, ab der vierten Klasse alle mit einem
eigenen Laptop.
Oft habe ich gefragt : "Was machst du da gerade?" Ich
habe ungefähr zehn Kindern, die gerade ganz Verschiedenes gemacht haben, solche Fragen gestellt. Die einen haben etwas ausgeschnitten und dann ausgemalt. Ein älteres
Mädchen hat allein an einem hohen Tisch gesessen und hat ihr elektronisches
Portfolio ausgefüllt. Ich habe die zwei Jungs gefragt, die mit ihren Laptops in
der Zwiebel saßen: „Gefällt es euch hier? Wann geht ihr hin?“ Ich wollte von einem
sechsjähriges Kind wissen: „Was machst du gerade mit deinem Tablet?“ Diejenigen
die an einem der grossen Monitore arbeiteten: „Was machst du da gerade?“
Ich hatte natürlich den Verdacht (genährt durch meine eigene
Schulzeit und viele empirische Untersuchungen): Die tun nur so, als ob sie
arbeiten - in Wirklichkeit träumen sie vor sich hin. Oder sie klicken sich durch Games.
In meiner kleinen
Stichprobe habe ich keine Hinweise gefunden, dass die aktive Lernzeit so gering
ausfiel wie in zu vielen unserer Schulen. Niemand von den unvermutet Angesprochenen
hat sein Device abgedeckt oder weg gehalten, weggeschaut usw. Meine beiläufigen
Beobachtungen ersetzen keine empirische Untersuchung. Ich komme zu
vorläufigen Annahmen, die man nun systematisch überprüfen müsste.
Künstler bei der Arbeit
Die Szenen in den Stonefields Lern-Hubs erinnern mich an
einen traumhaften Samstagvormittag im Mount Eden Village in Auckland: Etwa 20 lokale Mount Eden Artists malten auf einem öffentlichen Platz unter Sonnenschirmen Bilder (oder
klebten usw.). Die meisten waren vertieft in und absorbiert von ihrer Arbeit. Neugierige
standen teils um sie herum Wie die anderen Umstehenden konnte ich beim Malen zusehen.
Es waren tolle Kunstwerke drunter. Gerne hätte ich ein Bild
mitgenommen. Aber der Transport im Flugzeug mit noch drei anstehenden
Zwischenlandungen hat abgeschreckt. Natürlich freuten sich die Künstler und
Künstlerinnen , wenn man sie angesprochen hat „Was machen Sie da mir diesen Klebestreifen?“ Mein
Erleben im Lern-Hub in Stonefields war ähnlich. Mir schien, die Kinder freuten
sich, wenn man ihnen zuschaut, wenn man sie anspricht - es stärkt ihre
Selbstwirksamkeitsüberzeugung.
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